Fortschreitendes Lipödem: Was passiert, wenn es unbehandelt bleibt?

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Lipödem ist eine chronische Erkrankung, die zu einer ungleichmäßigen Fettansammlung in bestimmten Körperregionen führt. Meist sind es die Oberschenkel, Hüften und Oberarme, die betroffen sind. Während die Symptome zu Beginn oftmals unscheinbar erscheinen, kann sich Lipödem, wenn es unbehandelt bleibt, im Laufe der Zeit erheblich verschlechtern. Es kann zu einer zunehmenden Schmerzentwicklung, Bewegungseinschränkungen und einer deutlichen Veränderung der Körperform kommen. In diesem Artikel werden wir untersuchen, was passiert, wenn lipödem unbehandelt bleibt, und welche Risiken und Folgen damit verbunden sind.

Die ersten Anzeichen eines unbehandelten Lipödems

Lipödem beginnt häufig mit einer leichten Schwellung und einer unregelmäßigen Fettverteilung in den betroffenen Bereichen. Zu den ersten Anzeichen gehören oft eine fühlbare Veränderung der Hautstruktur, die sich weicher und dicker anfühlt. Zu diesem Zeitpunkt sind die Symptome meist nicht besonders schmerzhaft, doch die betroffenen Regionen können bei Berührung empfindlicher reagieren. Wenn das Lipödem unbehandelt bleibt, beginnt das Fettgewebe weiter zu wachsen und sich stärker zu verfestigen. Dies führt zu einer sichtbaren Veränderung der Körperform, die sich mit der Zeit verstärken kann. Insbesondere die Oberschenkel und Hüften sind oft betroffen, was zu einem unproportionalen Aussehen führen kann.

Ein weiteres frühes Symptom von unbehandeltem Lipödem ist die schrittweise Zunahme von Schmerzen und Schwellungen. Auch bei leichtem Druck oder Belastung können die betroffenen Regionen unangenehm schmerzen. Zu diesem Zeitpunkt können die meisten Menschen noch relativ gut mit den Symptomen umgehen. Ohne Behandlung jedoch verschärfen sich diese Beschwerden zunehmend.

Der Verlauf eines unbehandelten Lipödems

Wenn Lipödem unbehandelt bleibt, schreitet die Krankheit im Allgemeinen fort. Die Fettansammlungen werden größer und härter, was zu einer Zunahme der Schmerzen führt. Betroffene berichten häufig von einem drückenden, schmerzenden Gefühl in den betroffenen Körperbereichen. Diese Schmerzen können im Laufe des Tages zunehmen und besonders abends intensiver werden. Zudem können die betroffenen Bereiche anschwellen, was zu einer weiteren Einschränkung der Bewegungsfreiheit führt.

Die Haut verändert sich mit der Zeit ebenfalls. Sie wird dicker und fühlt sich ungleichmäßig an, was oft mit einer verstärkten Bildung von Dellen und Unebenheiten verbunden ist. Diese Hautveränderungen können in fortgeschrittenen Stadien des Lipödems zu einem kosmetischen Problem werden, das das Selbstwertgefühl der Betroffenen erheblich beeinträchtigen kann. Die Unsicherheit über das Aussehen und die körperlichen Beschwerden können zu einer Isolation und einem verminderten sozialen Leben führen.

Risikofaktoren und Komplikationen bei unbehandeltem Lipödem

Unbehandeltes Lipödem kann zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Komplikationen führen. Ein langfristiges Fortschreiten der Erkrankung kann das Risiko von Lymphödemen erhöhen. Dies passiert, wenn die Lymphflüssigkeit nicht mehr richtig abtransportiert wird und sich in den betroffenen Körperregionen staut. Diese zusätzliche Flüssigkeitsansammlung führt zu einer verstärkten Schwellung und kann die Schmerzen erheblich verschlimmern.

Darüber hinaus ist das Fortschreiten von Lipödem oft mit einer Zunahme der Bewegungseinschränkungen verbunden. Da das Fettgewebe zunehmend verhärtet und die betroffenen Körperbereiche anschwellen, können alltägliche Aktivitäten wie Gehen, Treppensteigen oder längeres Stehen zu einer großen Belastung werden. Dies kann zu einer deutlichen Minderung der Lebensqualität führen und die Selbstständigkeit der Betroffenen einschränken.

Ein weiterer Risikofaktor ist die Entwicklung von Komplikationen wie Venenproblemen und Bluthochdruck, da das Lipödem das Kreislaufsystem negativ beeinflussen kann. Dies ist besonders problematisch, wenn die Erkrankung unbehandelt bleibt und sich weiter verschlechtert. Das zusätzliche Gewicht und die eingeschränkte Beweglichkeit können die Blutzirkulation beeinträchtigen und das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen erhöhen.

Behandlungsmöglichkeiten bei fortschreitendem Lipödem

Obwohl Lipödem eine chronische Erkrankung ist, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die helfen können, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und die Symptome zu lindern. Zu den häufigsten Behandlungsmethoden gehören die manuelle Lymphdrainage, die dazu beiträgt, die Lymphzirkulation zu verbessern und Schwellungen zu reduzieren, sowie Kompressionstherapien, die helfen, die betroffenen Bereiche zu entlasten.

In fortgeschrittenen Fällen kann eine chirurgische Liposuktion in Erwägung gezogen werden, um das überschüssige Fettgewebe zu entfernen und die Körperform zu verbessern. Diese Methode hat sich in vielen Fällen als effektiv erwiesen, insbesondere wenn die Erkrankung zu schwerwiegenden physischen Beeinträchtigungen führt.

Es ist wichtig, dass Lipödem so früh wie möglich erkannt und behandelt wird, um das Risiko von Komplikationen und einer weiteren Verschlechterung zu minimieren. Eine frühzeitige Diagnose und eine umfassende Behandlung können dazu beitragen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und den betroffenen Personen zu einer besseren Lebensqualität zu verhelfen.

Fazit

Unbehandeltes Lipödem kann zu erheblichen physischen und psychosozialen Belastungen führen. Wenn die Erkrankung nicht behandelt wird, verschlechtert sich der Zustand im Laufe der Zeit, was zu Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und kosmetischen Problemen führen kann. In schweren Fällen kann es sogar zu weiteren gesundheitlichen Komplikationen kommen. Es ist daher von großer Bedeutung, das Lipödem frühzeitig zu erkennen und eine geeignete Behandlung einzuleiten, um das Fortschreiten der Krankheit zu verhindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

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